Diese Reise wurde organisiert von
Barbara Guttermann

Münster/Westf. vom 28.11.2019 – 01.12.2019

Reisebericht vom Adventstreffen der Rotarischen Vagabunden in Münster/Westf. vom 28.11.2019 – 01.12.2019 aufgeschrieben von Henning Thee 

Donnerstag: 28.11.2019

Am regnerischen Donnerstagnachmittag treffen nach und nach die Womos auf dem Reisemobil – Stellplatz „Yachthafen Marina - Alte Fahrt Fuestrup“, Fuestruper Straße 37, in 48268 Greven ein. Bis 17:15 Uhr sind 9 Fahrzeuge pünktlich da, Telse u.Wolf-Rüdiger Janzen sind mit PKW von ihrem Hotel-Quartier in der Nachbarschaft auch da, Irmgard Heesche hat sich gemeldet, sie ist durch mehrere Staus im Raum Köln deutlich ihrer Zeitplanung hinterher. Kurz vor 19:00 Uhr stößt auch sie zu unserer gemütlichen Runde in der Gaststätte „Zum Fährhafen“ am Stellplatz dazu. Dort sind wir beim Essen am Buffet mit Speisen alá Münsterland und nach Balkanart, die der temperamentvolle Wirt Anes Brcvak, ein seit über 20 Jahren hier lebender Montenegriner, mit viel Knofi und Paprikawürze lecker gezaubert hat. Vor dem Essen erläutert uns unsere Gastgeberin für dieses Adventstreffen in Münster, Freundin Barbara Guttermann, das Programm für die nächsten Tage. Dabei bedankt sie sich bei den Vagabunden und dem Präsidenten Norbert Meik für die schon im Vorfeld der Tour vom Schatzmeister überwiesene Spende von 500.-€ für das Kinder- u. Jugendbetreuungsprojekt „Sternstrahlen“ aller Münsteraner Rotary Clubs und anderer karitativer lokaler Institutionen (siehe anhängenden Flyer). Nach dem Essen bieten die Frde. Nobbe und Thee vom RC Stolzenau Weihnachtskugeln mit einem Motiv von Wilhelm Busch, die der RC Stolzenau als Unikate aufgelegt hat, zum Verkauf an, der Erlös fließt in die Reimwerkstatt des Wilhelm-Busch-Geburtshauses in Wiedensahl. Somit soll das Werk des Dichters und Malers der Jugend näher gebracht werden. Nach leckerem Essen und Trinken und gemütlichem Klönschnack ziehen wir Vagabunden uns dann – auch müde von der Anfahrt und vom Erlebten – in die Womos zurück. 

Freitag: 29.11.2019

Ab 08:00 Uhr gab es leckere Münsteraner Brötchen, nach einem ausgiebigen Frühstück an Bord der WoMos steht ab 10:30 Uhr ein roter Bus mit einem sehr netten Fahrer für uns abfahrbereit am Stellplatz, der uns dann zum Freilichtmuseum Mühlenhof am Aasee in Münster fährt. Dort erwarten uns an die 30 große und kleine Bauwerke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die uns der „Kiepenkerl“ Gustav Hilgemann (Jahrgang 1933!) mit seinem Münsteraner Dialekt und Temperament so lebhaft erläutert, dass wir uns direkt in alte Zeiten zurückversetzt fühlen. 

 

 

Nach gut 1 Stunde bringt uns der Bus dann weiter zur Wasserburg Hülshoff bei Havixbeck, wo die berühmte Dichterin Annette-Droste-Hülshoff (1797-1848) das Licht der Welt erblickte und der Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbrachte. Heute befindet sich in dem Wasserschloss u.a. das Droste-Museum, das einen Einblick in das Leben der Dichterin und des Adels jener Zeit eröffnet. Seit 2012 ist dir Burg auch ein Sitz der „Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung“. Im Namen des Vorstands der Stiftung begrüßt uns Frd. Jochen Herwig (Rotary Club Münster Westfalen), anschließend hält uns der Germanist und Schriftsteller Dr. Jörg Albrecht, der auch künstlerischer Leiter des interdisziplinär ausgerichteten Museums ist, einen kurzen Einführungsvortrag über das Werk und Leben der Dichterin. Danach werden wir durch die Wohnräume der Burg geführt, die noch so sind wie vor rund 200 Jahren. Anschließend können wir uns im Keller der Burg im Restaurant bei Kaffee und leckerem Apfelkuchen nach Art von Barbara Klute (siehe unten bei Klute!) stärken. Weiter geht es um 16:00 Uhr zum Haus Rüschhaus (dem Namensgeber für Frdin. Barbara Guttermanns Club „RC Münster – Rüschhaus“). Hier wohnte die Dichterin mit ihrer Mutter und Schwester nach dem Tod ihres Vaters (im Jahre 1826) bis 1846. Eine nette Müseumsführerin führte uns durch Anwesen und Gebäude, die im Wesentlichen unverändert sind zu den alten Zeiten. Das am Nachmittag Gehörte mag für den einen oder anderen von uns auch Anregung sein, sich einmal mit der Dichterin und der Bedeutung ihrer Sprache für die deutsche Literatur zu beschäftigen. Um 18:00 Uhr fährt uns der Bus weiter zu „Klutes Brauhaus“ bei Havixbeck, einem urigen Dorfgasthaus mit besonderer Geschichte und eigener Brauerei und Brennerei. Dort erwarten uns ein deftiges Buffet-Essen und Biere des Hauses. Vor dem Essen erzählt uns Herr Bernd Klute – inzwischen auch schon 80 Jahre alt – (ehemals auch im RC Münster – Rüschhaus) die Geschichte des Gasthauses bis hin zur Errichtung der Brauerei aus teilweise altem Braugerät einer aufgelösten Brauerei in Mitteldeutschland. Natürlich erzählt er auch die Geschichte von „Klutes Apfelkuchen“, das Rezept dafür wurde inzwischen schon an die mitreisenden Vagabunden verschickt. Bei den leckeren Gerichten am Buffet haben die meisten von uns Vagabunden mehrmals zugelangt. Nach einem Schlenderschluck aus der Brennerei des Hauses brachte uns der Bus dann gegen 21:00 Uhr sicher zum Stellplatz zurück.

Samstag: 30.11,2019

Nach einem ausgiebigen Frühstück bringt uns um 10:00 Uhr unser Bus bis zum Aegidii-markt in Münsters Innenstadt, von hier aus laufen wir nur 10 Min. zum Rathausinnenhof, wo uns eine nette junge Dame als Stadtführerin für unseren unterhaltsamen Altstadtrundgang unter dem Motto „Münster jovel“ ( das ist das Masematte-Slang-Wort für „gut“) empfängt. Wir erfahren von ihr viel über die Geschichte Münsters, über das Rathaus, über die vielen kleinen Märkte (wir selbst sind heute auf 5 kleinen Weihnachtsmärkten unterwegs!), über die St.LambertiKirche mit den „3 Fremdenzimmern“ außen am Kirchturm (den 3 Wiedertäufer-Käfigen), und über das Kunstwerk von Gerhard Richter mit dem Foucault´sche Pendel und den 4 Spiegeplatten in der Clemenskirche. (Wer also in den Spiegel schaut, sieht, wie ein Spiegel das Spiegelbild eines Spiegelbilds spiegelt – und sieht sich mittendrin in diesem schier endlos weiten, endlos grauen Scheinraum. Für Richter ist auch das ein Beweis: dafür, dass nichts zu beweisen ist.) Wir hören von ihr etwas über das Denkmal des Kiepenkerls, über den komplizierten Backprozess von Pumpernickel-Brot (welches sie uns auch kosten läßt), über die Kneipe und Brauerei von Pinkus Müller, über die Liebfrauen-Überwasserkirche (und warum sie keinen Turm hat!) und über das Antiquariat Michael Solder („Wilsberg“) am ÜberwasserKirchplatz. Unter den Türmen des Münsteraner St.-Paulus-Dom endet die Führung etwas ungewohnt: jeder in der Gruppe bekommt zum Abschied einen Münsterländer Korn im Zinnlöffel gereicht – wie nach einem guten münsterländischen Essen. Anschliessend für uns Barbara Guttermann noch zum Stand ihres Clubs RC Münster – Rüschhaus auf dem Weihnachtsmarkt, wo Spenden für die Aktion „Sternstrahlen“ gesammelt werden (für die wir Rotarischen Vagabunden ja auch schon 500.-€ gespendet hatten), wir haben Gelegenheit, dort mit den Ehrenamtlichen zu reden. Danach kann jeder nach Lust und Laune die Stadt auf eigene Faust erobern. Viele nutzen die Zeit, um Essen zu gehen, manche auch zum Shopping. Um 15:20 Uhr geht es wieder ab dem Aegidiimarkt mit unserem netten Busfahrer zurück zu unseren Wohnmobilen. Um 16:30 Uhr treffen wir uns auf dem Stellplatz am Dortmund-Ems-Kanal kurzerhand im Freien vor dem „neuen“ Wohnmobil von Michael und Christiane Kluck. Michael und Christiane laden uns ein zu einem leckeren Glühwein in der Abenddämmerung. Dabei hält jetzt unser Präsident Norbert Meik auch im Freien unser Club-Meeting zu Münster ab. Dazu wird auf das Protokoll der Mitgliederversammlung der RVFE verwiesen, das jedem der rotarischen Vagabunden extra zugesandt wird. Um 18:00 Uhr begrüßt uns der Wirt der Gaststätte „Zum Fährhafen“ zum Abendessen (bei vorbestellten Gerichten). Hier lassen wir den Tag geruhsam ausklingen. 

Sonntag: 01.12.2019

Ab 09:00 Uhr gibt es ein gemeinsames Frühstück in der Gaststätte „Zum Fährhafen“. Einige sind wegen langer Fahrstrecken durch Deutschland auch schon früher aufgebrochen. Präsident Norbert Meik überreicht Barbara Guttermann in Namen der mitgereisten Vagabunden als Dankeschön einen Adventskalender, hinter dessen Türchen sich jedesmal ein Probierfläschchen eines anderen Weines verbirgt. Er bedankt sich bei Barbara für die hervorragend ausgearbeitete Adventstour hier im Münsterland und wünscht allen Beteiligten eine gute Heimreise, eine frohe Adventszeit und gute Gesundheit für nächste Jahr, wo wir und hoffentlich alle mal irgendwie wiedersehen. Danach müssen wir leider Abschied nehmen. Bis zum nächsten Treffen in Süd-Holland!f 

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