Reisebericht vom T reffen der Rotarischen Vagabunden
in Erbendorf / Oberpfalz vom 14. - 18.9.2021
aufgeschrieben von Henning Thee
Dienstag, 14. Sept. 2021: Anreisetag
Bis ca.16: 3 oh trafen bei freundlichem Spätsommerwetter 14 Reisemobile mit rotarischen Vagabunden aus ganz
Deutschland auf dem Wohnmobilstellplatz an der Stadthalle , Bahnhofstraße 8 in 92681 Erbendorf ein .
Leider mussten 2 Vagabunden - Paare , Frauke und Günther Hohenstein sowie Anneliese und Paul Brose , ihre Anreise nach Erbe ndorf
aus gesundheitlichen bzw. technischen Gründen abbrechen . Um 17:ooh wurden wir von Brigitte und Günter Schneider im Stadtpark auf der anderen
Seite der Stadthalle mit einem kleinen Sektempfang begrüßt.
Um 18:00h fuhren wir ca. 15 Minuten mit einem Bus zum Abendessen
iin das Landgasthaus Busch nach Kötzersdorf , wo es für uns ein Büfett mit typisch bayrischen
Brotzeitgerichten gab. Bei lockerer Stimmung gab es an den Tischen nach langer Corona - Abstinenz viel zu
erzählen. Gegen 21 :3oh waren wir zurück am Stellplatz, die meisten waren dann nach einem langen Tag schnell in ihren WoMos
verschwunden.
Mittwoch, 15. Sept. 2021:
Der Richard - Wagner - Tag in Bayreuth
Nach individuellem Frühstück in den WoMos fuhren wir pünktlich um 9:00h mit dem Bus nach Bayreuth zu den Richard - Wagner -
Museen Villa Wahnfried und Siegfriedhaus , in die wir ab 10:00h in kleinen Gruppen zu Besichtigungen eingelassen wurden. Um ca.
11:3oh ging es dann weiter mit dem Bus zum Bayreuther Festspielhaus, durch das wir ebenfalls in kleinen
Gruppen geführt wurden, hierbei konnten wir erfahren, wie die Familie Wagner den Bayreuther Festspielen ihren eigenen Stil aufdrückte .
Um 14:ooh startete dann der Bus zur
Rückfahrt nach Erbendorf.
Der Nachmittag in Erbendorf war dann für alle zur freien Verfügung, einige nutzten iihn für kleine Fahrradausflüge oder
Spaziergänge , andere gingen zum Werksverkauf der Fa. Chr . Seltmann GmbH (Weiden) in Erbendorf gegenüber vom Stellplatz.
Um 19:ooh kamen alle (zu Fuß, per Rad oder per Pkw) zum Aribo - Hotel,
1200 m vom Stellplatz entfernt. Dort begann um 19:ooh ein gemeinsames
Essen sowie das RVFE -Meeting. ( Dazu wird auf das Protokoll des Meetings der RVFE verwiesen, das jedem
der rotarischen Vagabunden extra zugesandt wird ) . Bei dieser Gelegenheit gab Freundin Hildburg Meiners noch
eine Runde aus auf ihren kürzlich stattgefundenen 90. Geburtstag.
Alle anwesenden Vagabunden gratulierten herzlichst und ließen sie hochleben.
Gegen 22:3oh waren dann alle wieder zurück in ihren Mobilen.
Donnertag, 16. Sept. 2021:
Eine Tagesreise nach Tschechien
Pünktlich um 9:30h startete unser Bus mit uns zu einer Tagesreise nach Tschechien , zunächst nach Königswart (
Kynžvart ) in Tschechien zur Besichtigung des Metternich -Schlosses . Dort hatte die aus der Region Koblenz stammende Fürstenfamilie von Metternich ca.
um 1630 ein Schloß als 2.Residenz erworben und gegen Ende des 17. Jdt. zu einem
Barockschloß umbauen lassen.
Wir erhielten Führungen durch die offiziellen und privaten Räume des Schloßes, insbesondere durch die wertvolle Bibliothek und durch das Kuriositätenkabinett.
Um 12:30h dann Weiterfahrt nach Marienbad , wo wir bei leichtem Regen ankamen und Gelegenheit hatten, in den Kolonaden, auf der Promenade und im Kurpark zu flanieren . Einige nutzten die Zeit auch für Kaffeetrinken u./o. einen kurzen Imbiß oder zum Kauf der typischen Marienbader Oblaten, bevor dann sich alle um 15:10h an der „singenden Fontaine“ eintrafen.
Nach diesem einmaligen Schauspiel ging es mit dem Bus ca. 12 km weiter zum Prämonstratenser - Kloster Tepl ( Klášter Teplá ), das seit der Wende wieder vom Orden betrieben wird. Insgesamt erscheint die Abtei noch sehr sanierungsbedürftig, das Kloster ist auf eigene Mittel dazu angewiesen. Derzeit wird gerade die barocke Klosterkirche saniert. Unsere Führung dort ging durch das Kloster - Museum, durch die Stiftskirche und durch die berühmte Klosterbibliothek , der zweitgrößten in Tschechien nach dem Kloster Strahov in Prag. Die Bibliothek enthält ca. 110.000 Bücher und Handschriften – sehr beeindruckend.
Anschließend dann Weiterfahrt in das 12km nördlich von Marienbad gelegene Hochmoorgebiet „Glatzen“ ( Kladská
), 816m über NN, zum Abendessen im
rustikalen Lokal „Zum balzenden Auerhahn“ . Gegen 21:3oh waren wir dann zurück in Erbendorf.
Freitag, 17. Sept . 2021:
Dieser Tag in Bayreuth galt der Markgräfin Wilhelmine
Wieder pünktlich um 8:45h startete der Bus mit uns nach Bayreuth. Der heutige Besuch galt nicht dem Thema Richard Wagner, sondern den Spuren der
Markgräfin Wilhelmine von Preußen bzw. von Bayreuth (* 3. Juli 1709 in Berlin; † 14. Oktober 1758 in Bayreuth) . Sie war die Tochter des
„Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. von Preußen , durch Heirat 1731 mit Friedrich von Brandenburg - Bayreuth wurde sie Markgräfin von
Brandenburg - Bayreuth.
Als Kunstmäzenin, Komponistin und Opernintendantin prägte sie in bedeutendem Maße das kulturelle Leben der Stadt Bayreuth . Als Juwel gilt
das 1748 anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg - Bayreuth eingeweihte - von
Carlo Galli da Bibiena im Stil des italienischen Spätbarocks errichtete - im markgräfliche Opernhaus, das 2012 als Weltkulturerbe anerkannt wurde. In Gruppen eingeteilt hatten wir
Gelegenheit, das Opernhaus bei einer Führung mit erläuternder Präsentation zu bewundern. Eine andere Gruppe machte derweil immer eine kleine Stadtführung
zu Fuß „Auf den Spuren der Markgräfin Wilhelmine“ zum alten Bayreuther Schloß und in die Schloßkirche, sowie zum Hof des neuen Bayreuther
Schlosses.
Um 13: 15 h startete dann der Bus mit uns zur Heimfahrt
nach Erbendorf . Der Nachmittag war dann zur freien Verfügung , fast alle nutzten die Gelegenheit zum günstigen
Einkauf im Bermas - Gepäck - und Taschen - Shop der Familie Schneider.
Abends:
Meeting auf Burg Falkenberg mit dem RC Stiftland - Waldsassen
Um 16:30h startete der Bus wieder mit uns zur Burg Falkenberg, dem Clublokal des RC Stiftland - Waldsassen, nach
Meinung von Frd. Günter Schneider „Deutschlands schönstes Clublokal“ . Aus einer Befestigungsanlage auf einem ca. 25m hohen Granit - Felsturm entstand vor rund 1000
Jahren eine Burg, direkt an einem Flussübergang über die Waldnaab an einer wichtigen Handelsstraße , damit gab es auch ideale Voraussetzungen
für die Anlage der Ortschaft Falkenberg. Es gab
einen tiefen Burggraben , der Zugang zur Burg war nur über eine Zugbrücke möglich . Im 30
- jährigen Krieg wurde 1643 die Burg von den Schweden , kurz darauf auch von den Kaiserlichen erobert und dann zerstört. Danach
verfiel die Burg , die Steine der Burg wurden von den Anwohnern für ihre Bauten benutzt. Ein Glücksfall
für die Burg Falkenberg war, dass der deutsche Diplomat und Botschafter in Moskau (1934 – 1941), Friedrich - Werner Graf von der
Schulenburg , einen Altersruhesitz suchte, die Burg Falkenberg 1929 entdeckte und 1936 erwarb. In
den drei Jahren bis 1939 baute er sie wieder auf und restaurierte sie denkmalgerecht . Im Laufe des
Krieges wechselte der Graf von der Schulenburg zu den Gegnern Hitlers, im August
1944 wurde er dann als
Mitverschwörer des 20. Juli 1944 von der Gestapo verhaftet, im November 1944 wurde er gehängt, die Burg
wurde von den Nazis als Außenstelle des KZs Flossenburg genutzt. Ab August 1945 wurden Vertriebene und Fluchtlinge, vor allem aus Schlesien
und den Sudeten, in der Burg untergebracht , bis 1948 . Von 1949 bis 2 009 zieht Albrecht Graf von der Schulenburg ,
ein Neffe des ermordeten Botschafters, und seine Familie auf die Burg.
2009 erwirbt der Ort Markt Falkenberg die Burg und beginnt eine umfassende
Sanierung, die im November 2015 abgeschlossen wird. Der Leiter des Architekturbüros Brückner & Brückner aus
Tirschenreuth, selbst Rotarier im RC Stiftland - Waldsassen , hielt uns von ca.17:30h –19:ooh in einem angrenzenden Tagungsgebäude einen Vortrag über
die Revitalisierung der Burg von 2010 – 2016. Anschließend erläuterte er uns noch das Projekt des RC Stiftland -Waldsassen mit
der Wegkapelle in den Auen der Waldnaab an einem Fahrrad - und
Wanderweg zwischen Wiesau und Tirschenreuth als Ort stiller Einkehr, die Wegkapelle soll im Frühjahr 2022 fertiggestellt werden. Danach gab es oben
auf der Burg im Burghof zunächst einen Empfang bei Zoigl - Bier für uns Rotarische Vagabunden, hierbei überreichte unser
Präsident Norbert Meik symbolisch die Vagabunden - Spende von 2000. - € für die Wegkapelle. Dann zogen alle
ins Burginnere in den Kapitel - und Rittersaal zu einem zünftigen Zoigl - Abend mit bayrischem Büfett. Dabei gab es
gute Gespräche mit den rotarischen Freunden vom RC Stiftland - Waldsassen . Danach dann Rückfahrt zum Stellp latz.
Samstag, 18. Sept. 2021:
Abreise
Um 9:ooh gingen wir Vagabunden dann zu einem g emeinsame n Frühstück im Café Kohr in Erbendorf , ca. 250m vom Stellplatz. Einige wenige von uns hatten darauf verzichtet, weil
sie bei längeren Reisewegen lieber vorzeitig heimreisen wollten. Präsident Norbert
Meik überreichte dann im Namen der mitgereisten Vagabunden als Dankeschön an
die Organisatoren des Erbendorf - Treffens Brigitte und Günter Schneider einen speziellen Weinflaschen -
Präsentationskoffer mit Inhalt . Er bedankt e sich bei den beiden für das hervorragend ausgearbeitete Programm und wünschte allen Beteiligten eine gute
Heimreise .Danach mussten
wir alle Abschied nehmen.
Bis zum nächsten Treffen , evtl. zum Weihnachtsmarkt in Erfurt !