Reiseeindrücke vom Treffen der RVFE in Erfurt vom 17. - 20.06.2022 ,
gestaltet von Inge und Friedhelm Vogel.
Bericht von Ingrid Weyel
Freitag, 17.06.2022
Zwei WoMos waren schon einen Tag früher auf dem neuen WoMo - Stellplatz „Tor zur Stadt Erfurt“. Sehr gute sanitäre Anlagen und Entsorgungsstationen sind vorhanden. Gekommen waren
dann
folgende 16 Vagabunden: Die Freunde. Bärbel und Wolfgang Bischoff , Anneliese und Paul Brose ,Frauke und Günther Hohenstein , Heike und Rolf Lausecker
, Waltraud und Heinz Leykauf, Eva und Henning Thee, Inge und Friedhelm Vogel und Ingrid und Klaus Weyel .
Um 17:oo h werden wir lle mit den obligatorischen Getränken von Inge und Friedhelm begrüßt.
Ein fröhliches Geschnatter beginnt. Wir reden u.a. über die Themen Anfahrt (sehr heiß, Staus ohne Ende), über Gesundheit und die kommenden Unternehmungen
(im Sept. nach Maastricht, Süd - Holland) und als kleine Gruppe im Mai 2023 zur RHODO - Blumenschau nach Westerstede. Bis zum Einbruch der Dunkelheit sitzen an
diesem lauen Sommerabend alle noch unter der Markise von Familie Vogels Wohnmobil bei Wein und Sekt und Bier u.a. gemütlich zusammen.
Samstag, 18.06.2022
Heute‚ um 10 : 10 h Aufbruch zur Straßenbahn - Haltestelle P+R Messe . Die meisten von uns hatten sich das 9, -- € - Ticket besorgt, das sich bei
unseren Fahrten in die Stadt und zurück zum Stellplatz schon gelohnt hat.
10 : 30 h, welch ein Genuss für uns, denn wir fahren für 2 Stunden mit einer historischen Straßenbahn und sitzen alleine in einem Tatra - Wagen
522,
während er sehr kundige Stadtführer (ein studierter Kunsthistoriker) uns die Besonderheiten Erfurts über die Mikrophon - Anlage erklärt. Wir lernen die
unterschiedlichsten Stadtgebiete Erfurts kennen. Von der Historie bis zur Neuzeit. Erfurt kann für den Neugierigen sehr viel bieten. Luther sagte einst über Erfurt: „Sie liegt am besten Ort. Da
muss eine Stadt sein.“
Wunderschöne Patrizierhäuser und kunstvoll rekonstruierte alte Fachwerkhäuser sind besonders am Fischmarkt zu bewundern. Ich nenne erst einmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten: Der Dom St.Marien und die Severi - Kirche daneben, die Krämerbrücke und die Zitadelle Petersberg. Die Krämerbrücke ist etwas
merkwürdig Einmaliges: bewohnte Häuser auf der Brücke entlang sind in Europa etwas Außergewöhnliches. Nebenan am Benediktsplatz gibt es die Möglichkeit eines kleinen Snacks in der Altstadt. Anschließend geht es mit unserem Stadtführer zu Fuß durch die Altstadt zu den Wohn - und Wirkstätten der Musikerfamilie Bach in Erfurt, dann geht es in die Predigerkirche, wo wir ein 30 -minütiges Orgelkonzert aus dem Schaffen der Musikerfamilie Bach genießen können. Welch eine Wohltat! Musikalisch wie auch temperaturmäßig. Denn draußen herrscht eine brennende Sonnenhitze. Danach ist noch 1 Stunde zur freien Verfügung, bis wir uns zum Abendessen im „Goldenen Schwan“ einfinden: endlich wieder sitzen und einen kräftigen Schluck Erfrischendes trinken können! Am Schluss fahren wir wieder mit der Tram 2 zum Stellplatz zurück. Am Abend sitzen wir wieder zusammen vorm Wohnmobil, diesmal bei Eva und Henning, denn Eva möchte mit uns auf ihren kürzlich gehabten 70. Geburtstag anstoßen, dieser wird durch kräftige Flüssigkeiten gebührend honoriert. Dabei haben wir für die lieben Daheimgebliebenen, Norbert und Brigitte und Uwe, einen Genesungstoast ausgesprochen. Wir haben an euch gedacht!
Sonntag, 19.06.2022
Heute fahren wir mit der Tram 2 zum Domplatz. Über viele Stufen und zuletzt mit dem Fahrstuhl geht es hoch zur Zitadelle Petersberg. Jeder sucht ein schattiges
Plätzchen und bestaunt den großartigen Ausblick über Erfurt. Der Bau der Zitadelle wurde 1665 begonnen und endete 1707. 1802 kam sie in preußischem Besitz, dann bis 1814
in französischem Besitz. Danach ging sie wieder in preußische Verwaltung über. Auf dem Platz der Zitadelle steht seit 2020 der „Paradiesbaum“, ein Kunstwerk aus Stahl und
Eisen. Es soll Frieden und Versöhnung versinnbildlichen und ein Bild für Hoffnung und Leben darstellen.
Anschließend gehen wir zur Besichtigung der Ausstellung im Kommandantenhaus
über Unterkünfte und Tagesablauf der Wachsoldaten auf der Zitadelle. Einige Mutige von uns klettern noch mit dem Stadtführer durch den „Horchgang“
am Fuß der bis zu 25 m hohen Mauer der Zitadelle. Bevor es in den Dom geht, kann nach Belieben am Domplatz noch ein kühles Getränk und eine „Thüringer Bratwurst“ genossen
werden.
Um 14:oo h werden von uns ca. 70 Stufen der Domtreppe erklommen und es erwartet uns in der Katholische n
Kirche St. Severi und der Katholischen Domkirche St. Marien zu Erfurt eine interessante Führung durch den Erfurter Dombaumeister Andreas Gold . Der rotarische Freund Lukassek vom
RC Erfurt, der ursprünglich unsere Domführung machen sollte, war leider erkrankt, Dombaumeister
Andreas Gold war nun für uns mehr als nur ein Ersatz. Neben dem Dom steht die Severin Kirche. Die Akustik hier ist einmalig. Ich habe es mit dem Lied „dona nobis
pacem “ selbst ausprobiert. Im Dom sind die prachtvollen Chorfenster im gotischen Stil und das Chorgestühl aus dem 14ten Jahrhundert zu bewundern. Welch ein Meister hat diese Schönheit mit
bloßen Händen geschaffen !
Nach den Besichtigungen geht es „zur freien Verfügung“ Richtung Krämerbrücke und Michaelisstraße, wo wir uns um 17:3o h am
„Wirtshaus Christoffel“ zum üppigen Abendessen im Freien an den Tischen vorm Gasthaus treffen. Unser Freund Friedhelm Vogel hatte dazu auch Gäste vom RC Erfurt eingeladen: Frde.
Prof. Dr. Christian Lehmann/RC Erfurt und seine Frau Felicitas Lehmann/ Inner Wheel Club Erfurt, Anne Naumann/Inner Wheel Club Erfurt - ihr verstorbener
Mann
war Mitglied im RC Erfurt, und Frd. Dr. Volker Düssel/RC Erfurt - er und seine Frau Mechthild sind sehr an einer Mitgliedschaft
bei den Vagabunden interessiert.
Nach dem reichlichen Essen findet das obligatorische Meeting der RVFE unter Leitung des Sekretärs der RVFE, Frd. Henning Thee statt (in Vertretung des verhinderten
kommissarischen Präsidenten Frd. Ulrich Nobbe – der zu Haus auf seinem Campingplatz Moorcamp bleiben musste, weil seine Platzwärterin
Ulrike Siemann auch akut erkrankt war!) Hierzu siehe das Protokoll
der
Mitgliederversammlu ng, das getrennt zu gesandt und im internen
Teil unserer Webseite veröffentlicht wird. Die Tram der Linie 2 bringt uns dann wieder zum Stellplatz zurück , wo man sich noch in
kleinen
Gruppen vor den WoMos zum Tagesausklang trifft.
Die Vagabundenfreunde bedanken sich bei Inge und Friedhelm Vogel für die Gestaltung dieses Vagabundentreffens in Erfurt - das trotz der
Hitze
tagsüber uns allen viele neue Aspekte zu einer alt erwürdigen Stadt gegeben hat – mit einem Bildband („Erfurt - einst & jetzt!“, von Ulrich Seidel).
Dann heißt es Abschiednehmen, denn morgen ist nach dem Frühstück individuelle Heimreise angesagt.
Erfurt, eine Stadt, die ursprünglich unter den Fittichen des Erzbischofs von Mainz stand. Der ließ seine Statthalter in
seinem Sinne dort schalten und walten. Ja, Erfurt ist ein Kleinod
mit mittelalterlichem Flair. Trotz der brütenden Hitze in diesen drei
Tagen hat bestimmt jeder
irgendetwas Besonderes in seinem Gedächtnis abgespeichert. Nein, das „Ampelmännchen“ (interessant nachzulesen im Internet) ist neueren
Ursprungs. Ursprünglich hießen in der DDR die roten Ampelfiguren „Stoppi“ und die grünen Ampelfiguren „Galoppo“. Und der Fernsehsender „Kinderkanal“ hat seinen Sitz nur 1,6 km
von unserem Stellplatz entfernt. Auch die freundliche Damenstimme in der Tram, zur Aufforderung des Maskentragens, ist aus der heutigen Zeit.
Das Treffen mit euch Vagabunden war mal wieder richtig schön.
Bis bald an einem anderen Ort!
Ingrid Weyel