Tourbericht

Tour-Report Bremerhaven 25.10- 28.10. 2007

Im genannten Zeitraum traf sich eine starke Vertretung der Vagabundinnen und Vagabunden (23 Personen) auf dem städtischen Stellplatz in Bremerhaven. Die Begegnung war in bewundernswürdiger Weise von den ortsansässigen Vagabunden Hildburg und Reinhard Meiners vorbereitet wordenBremerhaven_text.
Das begann schon bei Anreise. Dank der hilfreichen Hinweise der Organisatoren erreichten alle am Donnerstag bis gegen 18:00 Uhr den Stellplatz, sodass eine gemeinsame Abendmahlzeit im Weser Yachtclub möglich war. 
Nach geruhsamer Nachtruhe wanderten die Vagabunden am nächsten Morgen zum Alfred- Wegner- Institut in der Stadtmitte, wo sie Frau Krause mit Entstehung und Aufgaben dieser einzigartigen Großforschungsanstalt des Bundes vertraut machte. Das Institut für Polar- und Meeresforschung ist inzwischen so gewachsen, dass ihm der Gründungsbau von Scharoun längst zu eng geworden ist. Rund 600 Wissenschaftler finden in mehreren, über die Stadt verteilten Gebäuden Arbeit, ein großer Teil von ihnen unter Zeitdruck arbeitende Doktoranden und Zeitangestellte. Das Forschungsschiff „Polarstern“ ist das herausragende Schiff des Instituts, obgleich  durch die Fusion mit der Biologischen Anstalt Helgoland noch weitere Schiffe hinzugekommen sind. Frau Krause, in vielfältiger Weise mit Rotary verbunden, brachte in engagierter persönlicher Vortragsweise den Vagabunden Forschungsfelder und Lebensumstände während der Feldeinsätze an Bord oder in den Polarstationen näher. Ein kurzer Besuch im Eisbohrkernlager bei – 28°veranschaulichten den Teilnehmern die Arbeitsbedingungen. Kräftiger Beifall und die Worte des Präsidenten dankten der Referentin für ihren Einsatz.
Einblicke in wesentliche Aspekte der Historie Bremerhavens, das unter den deutschen Städten ja eine der jüngsten ist, bot am Nachmittag ein Besuch im Deutschen Auswandererhaus. Neben Hamburg und Emden ist Bremerhaven einer der Punkte an der deutschen Küste gewesen, an dem viele deutsche Auswanderer die Heimat verlassen haben, bis zum heutigen Tage über 7 Millionen Menschen. Das neu geschaffene Museum zeigt in beeindruckender Form, was den Auswanderer am Abfahrthafen, bei der Überfahrt und in der neuen Heimat erwartete. Mit einer interaktiven Chipkarte konnte sich jeder Besucher an einem Einzelschicksal deutlich machen, was es bedeutete, sich von Heimat, Freunden und Familien zu lösen und wie es dann in der neuen Heimat weiterging. Die Vernetzung des Museums mit einschlägigen Datenbanken gestattet es außerdem den Vagabunden, eigene Suchen nach verschollenen Verwandten zu beginnen oder zumindest Wege zu zeigen, wie man weiterforschen kann.  
Der Tag fand einen spektakulären Abschluss bei einem gemeinsamen Captains-Dinner auf der Bark „Seute Deern“ im Museumshafen des Deutschen Schifffahrtsmuseum.

Dorthin ging bei kühlem, aber trockenem Wetter auch am nächsten Morgen wieder der gemeinsame Fußmarsch der Vagabunden. Nach kurzer Wartezeit brachte uns der Hafenbus zu einer Besichtigungstour in das Zentrum des heutigen Bremerhavens, in den Hafen. Ein fähiger Führer erläuterte uns in der kilometerweiten Hafenlandschaft Umfang und Bedeutung des Containerumschlags und besonders des Autotransports. Die ungeheuren, über 300 m langen Auto-Transporter, die wie ein fahrender Schuhkarton aussehen, konnten aus der Ferne besichtigt werden. Die Portalkrane, mit denen tonnenschwere Container zentimetergenau bewegt werden können, fanden ebenso großes Interesse wie ein kurzer Abstecher in eine Werft, bei dem illustriert wurde, was ein Trockendock ist. Obwohl der Hafen für viele Leute Arbeitsplatz ist reicht das alles nicht aus, die Verluste aufzufangen, die durch den Zusammenbruch von Werftindustrie und Fischerei entstanden sind. Bremerhaven kämpft immer noch mit einer zu hohen Arbeitslosigkeit, obgleich sich in den letzten Jahren eine leichte Besserung zeigt. Neue Beschäftigungsmöglichkeiten bietet interessanterweise der Bau von Windkraftwerken. An die Errichtung von Windparks auf hoher See werden für die Zukunft hohe Erwartungen geknüpft.
Der Bus brachte die Vagabunden dann in das Fischereihafenviertel, in dem sich aus einer Industriebrache ein neuer touristischer Anziehungspunkt herausschält. Im „Schaufenster  Fischereihafen“, in dem sich außer einem Aquarium auch ein Theater und zahlreiche gastronomische Betriebe konzentrieren, nahmen wir unser Mittagsmahl ein. Am Nachmittag folgte dann ein Besuch auf dem Museums-Trawler „Gera“, bei dem hautnah das harte Leben und Arbeiten an Bord eines Hochseefischereifahrzeugs demonstriert wurde, wie es bis etwa 1960 im Einsatz war.
Der Abend sah die Vagabunden dann an einer noblen Adresse Bremerhavens. In der „Strandhalle“ nahmen wir ein Candlelight- Dinner mit drei wohlschmeckenden Gängen ein.  In gehobener Stimmung konnte dann die außerordentliche Mitgliederversammlung folgen, über die gesondert berichtet wird. 

Am nächsten Morgen war der Zeitpunkt für den Abschied gekommen. Vorher ließen es sich die Vagabunden aber nicht nehmen, zwei Geburtstagskinder in unseren Reihen mit Liedern und Geschenken zu feiern. Mit dem Dank an die beiden Veranstalter für ein interessantes und neue Einsichten verschaffendes Besuchsprogramm, das selbst mit Bremerhaven seit langem Verbundenen noch Neues bot, und der Hoffnung auf baldiges Wiedersehen beim nächsten Treffen in Schleswig verabschiedeten sich die Vagabunden und traten die Heimfahrt an.  

Berichterstatter: E. Dahm

 

 

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