Persönlicher Reisebericht zur Schlemmerreise der RVFE durch Schleswig Holstein
von Freitag 24.Mai 2024 bis Montag 3.Juni 2024
aufgeschrieben von Barbara Guttermann
Freitag, 24.05.2024
Vorbereitung ist doch alles. Somit ging es heute um 9:00 Uhr recht schnell von meinem Zwischenstopp auf dem SP in Heidenau los nach Hörsten. Die Strecke durch den Elbtunnel war zwar zähflüssig, aber gut zu machen und so war ich nach ca. 2 Stunden Fahrt in Hörsten bei Rendsburg am Nord-Ostsee Kanal. Hier wurde ich gleich herzlich von Bärbel und Wolfgang und Evelyn und Michael begrüßt. Einen Platz konnte ich mir frei aussuchen und entschied mich gleich für den ersten, mit Blick auf den Nord-Ostseekanal. Hinter uns brummen die Motoren der kleinen Sportflugzeuge. Nach und nach trudeln mit einem großen Hallo“ die restlichen Teilnehmer ein. Wie habe ich mich doch auf diesen Augenblick gefreut!
Um 16:00 Uhr war großes Treffen vor dem Wohnmobil von Bärbel und Wolfgang.
Hier gab es super leckere Fischbrötchen. Dabei begrüßte Wolfgang alle Teilnehmer/innen und erklärte uns die nächsten Ereignisse.
Als absoluter Überraschungsgast traf noch Uwe Pfeiffer ein, was ich absolut toll von ihm fand.
Auch diese Tour hat ein ganz besonderes Highlight. So konnte unser Präsident unsere neuen Mitglieder Nicole und Frank Dunkelmann in unsere Fellowship aufnehmen.
Herzlich Willkommen ihr zwei!!
Mein Streuner schaut auf den Kanal und die Sonne scheint. Wie gut es uns doch geht!
Samstag, 25.05.2024
Um 09:30 Uhr bin ich dann auch schon zu meiner Fahrradtour gestartet. Das Wetter ist heute zwar nicht so schön wie gestern, aber trocken. So ging es auf einem schönem Radweg am Kanal entlang und durch einen Tunnel unter dem Kanal nach Rendsburg.
Die Stadt ist wirklich ganz nett. Vor allen Dingen der riesige Paradeplatz und der schöne Stadtpark. Weiter ging es an der Eider entlang zum Fockbecker See und dann wieder zurück zum Kanal. Mit einer kostenlosen Fähre kam ich dann zur anderen Seite und war schnell wieder bei unserem Stellplatz.
Jeder konnte seinen Tag so gestalten, wie er wollte. Die einen besichtigten die Schwebefähre, andere wiederum begnügten sich mit kleineren Ausflügen und mit netten freundschaftlichen Gesprächen.
Abends ging es dann in das Restaurant „Himmelsstürmer“, wo wir ein leckeres und reichliches Menü bekamen.
Sonntag, 26.05.2024
Heute Nacht habe ich nicht wirklich gut geschlafen. Keine Ahnung, was mit mir los ist. Das Wetter ist nicht gerade sommerlich. Wir können hier bis 14 Uhr hier stehen bleiben. Das hat Wolfgang wieder prima mit den Betreibern ausgehandelt. Der nächste Stellplatz vor der Gaststätte Leesch in Reinsbüttel wird etwas abenteuerlich werden. Aber Wolfgang hat alles gut im Griff. Tatsächlich hat er nach den Größen der Wohnmobile einen Plan gezeichnet. Mal schauen, ob das klappt.
Ich habe noch eine Weile mit Christiane und Michael, Renate und Norbert und Chrissy und Rüdiger zusammengestanden und über unsere Reiseerfahrungen gesprochen. Dann haben wir uns aber auch auf den ca. 1 stündigen Weg nach Reinsbüttel gemacht.
Dort standen bereits die meisten von uns dicht gedrängt gegenüber der Gaststätte Leesch. Ich glaube, dass es mit Wolfgangs Plan nicht so wirklich hingehauen hat. Aber jeder hat einen Platz gefunden.
Um 15 Uhr gab es hier auf der Terrasse Kaffee und Kuchen. Ein Teil von uns war noch mit den Fahrrädern unterwegs nach Büsum. Kurz vor dem herannahenden Gewitter trafen sie aber wieder ein. Eben sind noch Veronika und Karl-Heinz Kannengießer mit ihrem großen Morelo eingetroffen. Nun habe ich Schatten! Um 17 Uhr gibt es wieder eine Besprechung und um 18 Uhr geht es dann rüber zum Essen. Es gibt das Überraschungsmenü „Typische Dithmarschen“.
Montag, 27.05.2024
Ach ja - was war das doch gestern für ein super leckeres Menü! Natürlich wieder viel zu viel, aber einfach sehr lecker. Der Tisch war wundervoll gedeckt. Was für ein Genuss!
Heute ging natürlich alles wieder gegen die Organisation. Eigentlich sollten wir auf den Wohnmobilhafen „Kapitänshaus“ in Tönning um 12 Uhr eintreffen. In der Tat fuhren dann bereits Bischoff und Brose schon um 10 Uhr los. Eheleute Thee und Nobbe sind noch nach Büsum gefahren. Dunkelmanns fuhren auch noch irgendwohin, genauso wie Hohensteins. Eigentlich blieben nur noch Kluck, Meik und ich auf dem Platz. Ich habe mich dann um 11:30 Uhr los gemacht, weil ich keine Lust auf ein Chaos vor Ort hatte. Da standen bereits die meisten von uns und wurschtelten mit den nicht funktionierenden Servicekarten rum. Ich habe meinen vorgesehenen Platz eingenommen und erstmal eine schöne 30 km lange Fahrradtour gemacht. Dabei konnte ich gleich feststellen, dass Tönning nicht nur fußläufig erreichbar ist, sondern auch einen ganz bezaubernden Charme hat.
Am Abend trafen wir dann uns zu einem gemütlichen Zusammensein und jeder holte seine Getränkevorräte raus. Was für ein lustiger Abend!
Dienstag, 28.05.2024
Heute trafen wir uns um 12 Uhr bei Bischoffs vor dem Wohnmobil, um gemeinsam zum Schiffchen zu laufen, welches eine Rundfahrt auf der Eider macht. Es geht bis zum Eider-Sperrwerk und zurück. Das Ganze für 28€ bei nicht so schönem Wetter. Für das Geld kann ich besser beim örtlichen Fisch- und Krabbenhändler etwas Leckeres besorgen. Beim Sperrwerk war ich ja bereits. Das erste Mal bin ich auf dem Weg hierhin drüber gefahren und gestern war ich mit dem Fahrrad dort. Es ist von der Natur her sehr schön und somit gönne ich allen eine schöne Schiffstour und gehe meiner Wege.
Im Laufe des Tages wurde es immer sonniger und schönet. Also bin ich in die Stadt gelaufen und habe mir im Fischladen Krabben, Fischfrikadelle und geräucherten Fisch geholt. Derweil hatten meine rotarischen Freunde und Freundinnen viel Spaß auf der Rundfahrt
Mittwoch, 29.05.2024
Heute ist einfach nur Norddeutsches Shitwetter. Es regnet über alle Maße und es ist auch kein Ende in Sicht. Also dann bei Regen zum Backenholzer Hof. Mitten im Nirgendwo. Dort soll es den besten Käse aller Zeiten geben. Aber erstmal gab es Schwierigkeiten mit den Stellplätzen.
Eigentlich sollten wir direkt neben dem Hofladen stehen. Daran war bei dem aufgeweichten Boden nicht zu denken. Also weiter durch, zu der Molkerei. Dort ist der Parkplatz zwar bedeutend fester, jedoch eine sandige Piste mit vielen Schlaglöchern, welche sich inzwischen mit Wasser gefüllt haben. Nebendran der Krach eines Kühlaggregats. Nun wäre es einfach schön, wenn es aufhören würde zu regnen. Viel kann man hier nicht unternehmen. Somit widme ich mich wieder meinem Buch und andere Teilnehmer nehmen sich kleine Spaziergang zum Hofladen vor. Um 16:30 Uhr beginnt eine 1 ½ stündige Führung über den Hof und danach bekommen wird das Überraschungsmenü „Feinheimisch“.
Die Führung war auf der einen Seite sehr interessant und auf der anderen Seite auch sehr ausführlich. Wen wundert es, wenn diese vom Seniorchef, Herrn Petersen, ausgeführt wird. Er hat den Hof aufgebaut und immer mehr vergrößert. Seine Frau hat die Käserei aufgebaut und verfeinert. Inzwischen wird der Hof von seinem Sohn Thilo und seiner Schwester geführt, welche im Elternhaus wohnen. Ein Paradebeispiel für eine gelungene Generationsübergabe.
Zum Hof gehören ca. 500 Milchkühe und ständig kalbt eine Kuh. Die Kälbchen werden sofort der Mutterkuh weggenommen, damit sie sich gleich an den Menschen gewöhnen. Darum diese vielen kleinen Kälberhütten. Im Hofladen wird nicht nur Fleisch, sondern 21 verschiedene Käsesorten verkauft. Der Backensholzer Hof hat über acht Auszeichnungen erhalten, darunter den World Cheese Award 2023.
Zum Hof gehört noch ein eigener Waldkindergarten und ein Abenteuerspielplatz wird gerade aufgebaut.
Nach der informativen Führung hatten wir alle kräftig Hunger und begaben uns in das hauseigene Restaurant.
Donnerstag, 30.05.2024
Heute geht es weiter zur Specht Speisewirtschaft bei Arnis. Hier sollen wir direkt neben der Gastwirtschaft auf dem PKW Parkplatz stehen. Nach dem Motto:“Enger geht immer!“
Das sahen einige von uns nicht so und stellten sich gleich nebendran auf den Stellplatz. Prima! Nun haben wir alle Platz. Ich erreichte den Parkplatz um 15 Uhr – gerade rechtzeitig, um noch eine Lücke zu finden.
Übrigens liegt Arnis auf einer Halbinsel und gilt heute auf einer Fläche von 0,45 qkm mit 260 Einwohnern als kleinste Stadt in Deutschland! Da ist man wirklich schnell durch. Um 18 Uhr ging es dann in das nebenan liegende Restaurant Specht. Hier erwartete uns das sensationelle Überraschungsmenü "fisherman's catch".Aber nicht nur das, sondern auch lieber Besuch von unseren Freunden Eckhard und Ingrid Fischer und Wolf-Rüdiger und Telse Janzen.
Freitag, 31.05.2024
Heute Nacht hat es furchtbar geplästert! Darum habe ich leider auch nicht so ganz besonders geschlafen. Hennig und Eva haben sich bereits verabschiedet, da sie noch andere Termine haben. Wir bereiten uns darauf vor, auf den Campingpark Schlei-Karschau in Rabenkirchen-Faulück zu fahren. Dort stehen wir auf einer Wiese und hoffen, dass diese uns trägt. Nach den letzten Regenfällen ist alles ziemlich nass.
Zur Überraschung war die zugewiesene Wiese sehr stabil und riesig groß. Jeder hat sehr viel Platz und das Wetter besserte sich auch zusehends. Nur der große Morelo ist mit seinen Hubstützen kräftig eingesunken und musste umgestellt werden. Also gleich mal die Fahrräder und die Möbel raus. Ein schöner Tag geht ganz ruhig zu Ende.
Samstag, 1.06.2024
Die Sonne scheint, wir schlafen etwas länger und nach einem guten Frühstück tun alle das, was sie am liebsten machen möchten. Die einen radeln bis nach Kappeln, Ostsee oder Arnis rüber, die nächsten relaxen auf dem Campingplatz. Ich habe mich auf eine schöne Fahrradtour über die Kappeler Schleibrücke zur Ostsee begeben. Bei dem sonnigen Wetter einfach ein Genuss.
Um 17:00 Uhr gibt es ein großes Treffen, wo wir wieder Informationen über den Ablauf des morgigen Tages bekommen und uns zum Pizzaessen treffen werden. Natürlich haben wir die Pizzen beim örtlichen Pizzabäcker bestellt. Das war schon eine gewisse Herausforderung.
Wolfgang hat uns die Vorgehensweise für den morgigen Tag erklärt. Er wird bereits vormittags nach Damp zum KuhHaus fahren, um dort alles abzustecken und unsere Stellplätze zu reservieren. Der Rest der Truppe soll später nachkommen. Ab 17 Uhr gibt es eine Hofführung.
Danach wurde feierlich die Spenden-Kuh geschlachtet, worin die Spenden für das Polio Plus gesammelt wurden. Vorher sollte ber jeder seine Schätzung über die Höhe des gespendeten Betrages abgeben. Diejenigen, welche mit ihrer Schätzung dem tatsächlichen Betrag am nächsten kamen, wurden von Pul Brose mit einer Flasche Merlot gekührt. Die Spende belief sich tatsächlich auf 713,02€! Unser Präsident erhöhte dann den Betrag um 436,98€ aus der Clubkasse auf sagenhafte 1.150,00€!
Die Schätzung hat zunächste die Eheleute Ahrens gewonnen und nach erneuter Rechnung waren es doch Eheleute Hohenstein. Da war die Flasche aber schon geköpft. Manchmal können Rechenfehler fatale Folgen haben. Meine Aufgabe lag darin, eine sehr nette Karte von Eva und Henning vorzulesen, worauf sich die Beiden für die schöne Fahrt bedankten und allen weiterhin viele gute Reisen und Gesundheit wünschten. Auch Karl-Heinz und Veronika ließen es sich nicht nehmen, sich bei allen für die nette Tour zu bedanken. Sie hätten sich sehr aufgenommen gefühlt aber müssten leider morgen wieder nach Hause fahren, um Arzttermine wahrzunehmen. Norbert gab noch ein paar wichtige Richtigstellungen zur Schlei dar. Danach trafen unsere bestellten Pizzen ein und es gab ein rustikales Essen mit vielen lustigen Gesprächen.
Sonntag, 2.06.2024
Heute ist es noch bedeckt, aber die Sonne soll noch rauskommen. Genauso wie unsere Freunde Veronika und Karl-Heinz, die sich vor 10 Uhr bereits durch die engen Wege des Campingplatzes durch kämpften. Noch ein Gruppenfoto und dann fuhren nach und nach die einzelnen Freunde weg. Christiane und Michael, Nicole und Frank und die bereits erwähnten Veronika und Karl-Heinz sind nun nicht mehr dabei. Für den Rest gilt - Treffen am KuhHaus in Damp zum letzten kulinarischen Menü.
Dort angekommen befand sich gegenüber von der Gutshofanlage ein großer Parkplatz, wo wir reichlich Platz fanden. Der Gutshof ist eine unglaublich beeindruckende Anlage mit sehr engagierten Mitarbeitern. Hier wurden wir von der äußerst charmanten und sprachgewandten Frau Blümel begrüßt. Sie stellte die neusten Entwicklungen und Pläne des Gutes dar. https://www.gut-damp.de/
Es steht unter der Führung des Betreibers Alexander Graf zu Reventlow. Das neuste Projekt wird ein luxuriöser Wohnmobilstellplatz mit Hotelanlage namens Dorotheenpark. Er liegt etwas vom Gut entfernt und soll 2025 eröffnet werden. Das ist allerdings ein recht sportliches Unterfangen, da noch nicht mal alle Baugenehmigen vorliegen. Kurzer Kommentar von Frau Blümel: man muss Ziele haben. Wir zweifeln aber auch nicht einen Moment daran, dass diese engagierten Menschen es nicht vollbringen können. Die Führung war so spannend, dass ich völlig vergaß mitzuschreiben. Ich war von der jungen Frau total gefesselt. Gleichzeitig war ich auch betrübt. Dieses ist nun die letzte Station unserer wunderbaren Tour. Für mich könnte es immer so weiter gehen. Doch nun genießen wir noch das Überraschungsmenü „Nach Gutsherren Art“ in den wunderschön gestalteten Restaurant.
Montag, 3.06.2024
Gestern habe ich noch festgestellt, dass es aus dem Motorraum von meinem Streuner leckt!! Somit habe ich noch eine Werkstatt rausgesucht, welche – Achtung Spoiler! – mir auch sehr gut geholfen hat.
Ohne Abschied bin ich dann gefahren. Nun bin ich wieder alleine und denke zurück an eine ausgefüllte Zeit mit lieben Freundinnen und Freunden. Die schönen und oft tiefgehenden Gespräche sind mir noch in Erinnerung. Die leckeren Menüs auf schön gedeckten Tischen waren eine Wucht. Zwischendurch schaue ich mir die Fotos an. Jetzt wird mir noch mehr klar, wieviel Mühe sich Bärbel und Wolfgang mit der Ausarbeitung gegeben haben. Da steckt monatelange Arbeit dahinter!
Bevor ich auf die Fähre nach Göteborg fahre, sende ich noch ein großes DANKESCHÖN an unsere lieben Freunde Bischoff. Es war wunderbar!!!
Liebe Grüße
Eure
Barbara Guttermann